Hofschlurfe

Hofschlurfe

Mancher abendliche Spaziergänger, der vom Reichenbachtal zurück in die Stadt Hornberg geht, schaut sich ängstlich an der Hofbrücke um, ob ihm vielleicht ein Gespenst nachfolgt.

Nach der Sage versteckt sich nämlich der “Hofschlurfe” unter der Brücke beim Hofbauern. Er ist des Hofbauern ehemaliger, seiner bösen Streiche wegen, verwunschener Knecht. Dieser wartet nur darauf, einem Passanten einen groben Streich spielen zu können. Das koboldartige Gespenst hat seinen Namen wegen der eigenartigen, furchtbaren, schlurfenden Gangart erhalten.
Der ehemalige Zunftmeister Fritz Schweizer und Heimatschriftsteller Erwin Leisinger hatten den Einfall, den Hofschlurfe als Hornberger Fastnachtsgestalt durch die Straßen ziehen zu lassen. Der Graphiker Gustav Storz wurde beauftragt einen Maskenabriss zu zeichnen. Nach diesem Modell schnitzte Walter Kühn die Maske aus Weymouthkiefern-holz. Der ehemalige Zunftmeister selbst, Malermeister Fritz Schweizer, gab dem Hofschlurfe seine Farbenpracht.

Der Hofschlurfe gehört zu der Gruppe der Schalknarren. Er ist wie ein Bauernknecht, mit blauem Fuhrmannskittel, dunkler Hose, farbigen Strümpfen und schwarzen Schnürrstiefeln gekleidet. Die Holzmaske ist mit struppigen Hanfhaar umsäumt. Den Kopf ziert eine schwarze Zipfelmütze. Ein rotes, weißbedrucktes Dreiecktuch umschließt seinen Hals. Ein Rucksack auf dem Rücken und ein mächtiger Stock in der Hand lassen klar den dienenden Knecht erkennen.

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